Von April 1955 bis März 1956 wurde die erste Version der Isetta gebaut. Die Modelle Standard 250 und Standard 300 hatten eine große Panoramaheckscheibe, feststehende Seitenscheiben und zu öffnende Dreiecksfenster. Im Oktober 1956 kam die zweite Version, Export 250 und 300 auf den Markt. Sie unterschieden sich insbesondere durch eine Schiebefensterkonstruktion an den Seiten und eine kleinere Sicherheitsglas-Heckscheibe vom bisherigen Modell. Die Ausstellfenster entfielen. Beim Fahrgestell wurden jetzt auch bei beiden Modellen an der Vorderachse Teleskopstoßdämpfer eingebaut. Das 300er-Standardmodell hatte noch Reibungsdämpfer.
BMW hatte von Iso das Recht zum Export nach Skandinavien, Österreich und in die Schweiz erhalten, während die Benelux-Staaten, Spanien und Frankreich von einem spanischen (baugleich mit Iso Italien) bzw. einem französischen Lizenznehmer von Iso (der die VELAM-Isetta als selbsttragende Konstruktion entwickelte) beliefert wurden. Zusätzlich entstand in Brighton ein Lizenzbau der BMW-Isetta wo auch Rechtslenker und Dreiradversionen regulär angeboten wurden. Außerdem belieferte Brighton den skandinavischen Markt sowie Australien und Neuseeland. In Brasilien wurde die Isetta ab 1956 anfangs als Lizenzbau direkt von Iso Italien, ab 1959 dann in der BMW-Form in Lizenz von BMW gebaut.
Auch auf den Exportmärkten wurde die Isetta zum Erfolg. Beispielsweise gab es ein US-Modell mit größeren Scheinwerfern und größeren Rückleuchten sowie ein Tropenmodell mit regulierbarem Lufteinlass durch die Fronttür. Die Isetta wurde auch in einer Cabrio-Version angeboten, bei der anstelle der Plexiglasscheibe der Standardversion ein Faltverdeck heruntergeklappt werden konnte; die Cabrio-Version der Export-Isetta hatte dann eine im hinteren Teil verkürzte und veränderte Blechdachkonstruktion für das gleich groß gebliebene Heck-Faltverdeck. Das aus der Cabrio-Isetta abgeleitete Pick-Up-Modell, bei dem statt des Heck-Verdecks ein Lastenaufbau eingesetzt wurde, kam jedoch nicht gut an.
„Große Isetta“ BMW 600
1957 kam eine viersitzige Version als BMW 600 auf den Markt, die zusätzlich zur Fronttür eine Seitentür rechts und eine Rücksitzbank hat. In der Fronttür ist auch das Reserverad untergebracht. Der BMW 600 hat einen Zweizylinder-Boxer-Motor mit 585 cm³ mit 19,5 PS. Die Hinterachse ist mit knapp normaler Spurbreite als Schräglenker-Achse ausgebildet und gibt dem Wagen dadurch eine hervorragende Straßenlage. Der Motor des 600er BMW war ebenfalls ein umkonstruierten Motorradmotor, mit vergrößerter Bohrung.
Während der gesamten Bauzeit konzentrierte man sich bei der Isetta hauptsächlich auf die Behebung von Schwachstellen und die Optimierung der Fertigung. Die wesentlichen Elemente blieben jedoch stets die gleichen.
Die Fertigung der BMW-Isetta wurde im 1962 eingestellt.
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